Umsetzungskraft des Merkur


Merkur manifestiert und verwirklicht die vielen Wünsche und Bedürfnisse des Mondes, dessen Sohn er astrologisch gesehen ist. Um die Erfüllung der unzähligen Wünsche und Bedürfnisse seines „Mondvater“ in dieser Welt so gut es geht vorzunehmen, muss Merkur zielstrebig und ganz genau planen und organisieren. Die konkret vorfindbare Realität weist nämlich viele Begrenzungen und Einschränkungen auf. Merkur ist der Planer, Manager und Organisator par excellence; es gibt keinen fähigeren als ihn. Minutiös analysiert er alle vorhandenen Ressourcen und setzt diese dann zweckoptimal zur Erreichung des geplanten Ziels ein. Der kleine Merkur ist dabei stets umsichtig und achtet sorgfältig darauf, dass er auch ja alle noch so kleinen Details in seiner Planung mit berücksichtigt. Nach vorgenommener Bestandsaufnahme – in wirtschaftlichen Betrieben wird hierzu bei der jährlichen Inventur bspw. zunächst ein Inventar mit einer Liste aller Vermögensgegenstände und Schulden angefertigt – schafft es Merkur durch clevere Gruppierung der vielen Teilelemente sodann immer wieder, eine neue, aktuelle Übersicht der Unternehmung aufzustellen. Dies hilft zur eigenen Übersicht und Orientierung und ist für die Entscheidungsfindung sehr wichtig. 

Jedoch nicht nur für den Unternehmer selber, sondern gerade auch für unternehmensexterne Personen bildet solch eine alljährlich aufgestellte Bilanz mitsamt der weiteren Jahresabschlussinformationen eine unerlässliche Grundlage zur Kommunikation und Entscheidungsfindung. Merkur kann so leichter mit anderen Personen ins Gespräch und ins Geschäft kommen, und andere mit ihm. Um den verschiedenen Bedürfnissen der Jahresabschlussadressaten entgegenzukommen, bereitet der kompetente Merkur dieselben tatsächlichen im Geschäftsjahr vorgefallenen Sachverhalten je nach Adressat der Kommunikation jeweils unterschiedlich auf: während er für die Gläubiger des Unternehmens einen handelsrechtlichen Jahresabschluss aufstellt, erstellt er für den Staat einen steuerrechtlichen und für internationale Investoren wiederum einen solchen nach internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen. Die verschiedenen Jahresabschlussadressaten haben nämlich wiederum eigene Wünsche und Bedürfnisse, denen Merkur gerecht werden möchte, denn auch sie haben Monde. Wie komplex doch das tatsächliche gesellschaftliche Zusammenleben in Anbetracht der vielen Wünsche und Bedürfnisse eines jeden von uns ist!

Deshalb hält sich Merkur auch gewissenhaft an Standardisierungen und definierte Regeln. Er ist der Jurist, der einen Vertrag ausarbeitet, der nach Verhandlungen von beiden Parteien unterschrieben und dann rechtswirksam und für beide Seiten bindend wird. So schafft er Rechtsklarheit und werden die Rechten und Pflichten der einzelnen Vertragsparteien klar und transparent: jede Vertragspartei weiß, worauf sie sich verlassen und womit sie rechnen kann. Und kommt es einmal zu einer vertraglichen Pflichtverletzung, die nicht außergerichtlich gelöst werden kann, dann lässt sich das vertraglich Vereinbarte notfalls auch vor Gericht durchsetzten. Beim Gericht schaut sich der zuständige Richter dann den vereinbarten Vertragstext und alle vorgetragenen und vorgelegten Vorträge und Beweise genau an und gelangt so auf juristischem Wege zu einem begründeten Urteil.

Oftmals ist die juristische Urteilsfindung und vor allem –begründung (sowie ganz grundsätzlich ein großer Teil von Jura) auch reine Sprachakrobatik. Auch dafür steht Merkur. Er achtet deshalb so sehr auf Sprechen und Kommunikation, da er ganz genau weiß, wie wichtig eine wohl gewählte Sprache und sachliche Kommunikation für ein friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft sind. Dies umfasst mündliche sowie schriftliche Sprache und Kommunikation gleichermaßen. Der Richter liest also den vereinbarten Vertragstext ganz genau und prüft, wie der vorliegende Sachverhalt unter die sprachlich verfassten, einschlägigen gesetzlichen Regeln einzuordnen ist. Tatbestandsmerkmal für Tatbestandsmerkmal wird er durchprüfen, und gelangt er bei der Prüfung einzelner Tatbestandsmerkmale zu Unklarheiten bzw. lässt sich der Sachverhalt nicht eindeutig dem Merkmal zuordnen, so gibt es wiederum standardisierte Auslegungsmethoden der vertraglichen und gesetzlichen Sprachtexte. Selbst die Reihenfolge der Anwendung der Auslegungsmethoden ist vorgegeben. So gelangt der Richter im Ergebnis, wenn alle Tatbestandsmerkmal einer Rechtsnorm zutreffend erfüllt sind, zum folgerichtigen Eintreten einer bestimmten Rechtsfolge, die er den uneinigen Parteien sodann in einem (idealerweise streitschlichtenden) Urteil „im Namen des Volkes“ kommuniziert. 

In diesem Sinne steht Merkur für das gesamte positive, d.h. gesellschaftlich gesetzte und konkret vorfindbare, Recht (im Kontrast zu den sich aus rechts- und naturphilosophischen Überlegungen speisenden „überpositiven“ Recht). Auch wenn das gesetzliche Regelwerk in der Praxis sicherlich an manchen Stellen wie ein wirres Geflecht aus Regeln und Unterregeln mit unzähligen bedingten und aufschiebenden Regeln anmutet, so verfolgt der umsichtige Merkur damit doch nur das Ziel, ein möglichst gerechtes und funktionierendes Zusammenleben der Menschen in der Gesellschaft tatsächlich zu ermöglichen und zu erhalten. Über die Zeit hinweg wandeln sich die Vorstellung einer Gesellschaft und finden ihren Niederschlag in sich verändernden Nuancen der rechtlichen Ordnung, womit Merkur, wenn es auf vereinbartem, parlamentarischen Wege geschieht, auch total einverstanden ist, denn nach seinen Vorstellungen soll ein jeder und eine jede ganz nach seinen/ihren Wünschen und Bedürfnissen optimal prosperieren und sich entfalten können.

Auf der anderen Seite sucht Merkur innerhalb und an den Grenzen des Ordnungsrahmens stets nach neuen Möglichkeiten. Das Wort „Möglichkeit“ steht gewissermaßen synonym für Merkur. Mit händlerischem Geschick – nicht umsonst bedeutet „merkurial“ auch kaufmännisch und geschäftstüchtig und hieß der altrömische Handelsgott Merkur – versucht der merkuriale Kaufmann, das maximal Mögliche aus einem Geschäft für sich herauszuholen und alle vorhandenen Möglichkeiten vollends auszuschöpfen. Merkur betrachtet die Wirtschafts- und Handelswelt als Spiel. Deshalb repräsentiert er auch Spielhallen – viele Casinos und Spielotheken haben Merkur in ihrem Namen – und Sportplätze. Merkur hat Spaß am Spiel und daran, sein Bestes zu geben und der Gewinner des Spiels zu sein. In diesem Sinne ist er ein absoluter Performer, der regelmäßig Höchstleistungen erbringt und abliefert – in der Welt des Spielsports genauso wie in der Businesswelt. Merkur ist stets „busy“ und hat ein forschendes Auge für die existierenden Möglichkeiten und Kombinationen von Möglichkeiten … und Kombinationen von Kombinationen von Möglichkeiten. Gegeben der vorhandenen Möglichkeiten und individuellen Präferenzen der Konsumenten muss es doch möglich sein, denkt er sich, ein neues Bündel an Leistungen und Produkten so zusammenzuschnüren, das, wenn ich es nur richtig verpacke und im richtigen Licht darstelle, ich viele zahlende Abnehmer finden werde. Dies sieht Merkur als sportliche Herausforderung, der er sich gerne stellt. In sachlicher Distanziertheit kalkuliert er sein Risiko und plant die einzelnen Schritte, die er dann (selber oder auf andere delegiert bzw. besser noch in Teamarbeit) nur noch auszuführen braucht. Wenn bei der Realisation etwas dazwischen kommen sollte, muss der Plan eben abgeändert, umgeschrieben oder neu besprochen und verhandelt werden. Bspw. kann bei einem Reisegeschäft zur Sicherheit eine Hansa-Merkur-Reiseversicherung abgeschlossen oder eine staatliche Hermes-Bürgschaft (der Götterbote Hermes war die griechische Entsprechung des römischen Gottes Mercurius) beantragt werden, um das wirtschaftliche Risiko abzumildern. Was auch immer geschehen wird, es findet sich eine Lösung. Schließlich ist der neugierige und spielerische Merkur unterhaltsam, artistisch, talentiert und geschickt genug, um auch diesem neuen Projekt zum vollen Erfolg zu verhelfen. Was für ein Gaudi!

Um stets eine positive Atmosphäre und ein positives Klima zu stärken und aufrechtzuerhalten, ist Merkur sehr an Austausch, Kommunikation und freundlichen Beziehungen interessiert. Ein jeder und eine jede einzelne im Team soll sich wohlfühlen, vor allem jedoch die Kunden. Deshalb steht Service- und Dienstleistungsorientierung für viele serviceorientierte Unternehmen – wie bspw. der internationalen Hotelkette Mercure – auch an erster Stelle, denn nur wenn sich der Kunde wohlfühlt, dann kommt er auch wieder. Dazu pflegt Merkur die Kundenbeziehung und redet mit dem Kunden und geht auf seine Bedürfnisse ein. Der Kunde soll zu Wort kommen können und seine Stimme gehört werden. Nur die wenigsten haben schließlich so eine voluminöse, kräftige und expressive Stimme wie Freddy Mercury, der Sänger von Queen, der ursprünglich Farrokh Bulsara hieß und sich den Künstlernamen Mercury – er hat in der Tat Merkur „bestmöglich“ platziert erhöht im Sternzeichen Jungfrau – selbst gewählt hat. Geht der individuelle Ausdruck und die individuelle Selbstexpression mal nicht so leicht „von der Stimme“, dann spricht Merkur den Kunden aktiv und freundlich an, stellt ihm Fragen und erkundigt sich nach seinem Befinden. Nur so lässt sich nämlich herausfinden, wie es dem Kunden geht und was dieser für Bedürfnisse hat. Wenn wir miteinander kommunizieren und reden, weiß Merkur, dann können wir uns auch besser aufeinander einstellen. Im Kleinen wie im Großen wird so, wenn eine aktive, offene Kommunikation gepflegt wird, Problemen vorgebeugt, da bspw. Befindlichkeiten und Gefühle von Arbeitskollegen und Handelspartnern wertgeschätzt werden und zum Ausdruck kommen können oder wichtige Informationen auch an die entsprechenden Personen kommuniziert werden, sodass eine Anpassung des Handelns stattfinden kann bzw. überflüssige, unnütze Handlungen vermieden werden. Somit wird der Austausch und die Arbeitsteilung erleichtert. Sind effiziente Kommunikationsstrukturen und –systeme etabliert, auf die man sich verlassen kann, und werden diese auch tatsächlich gelebt, dann nützt dies schlussendlich allen Beteiligten in einer Organisation und im Markt. Idealerweise lässt sich so, wenn gewünscht, auch eine höherer Grad an Spezialisierung erreichen, da dank gelungener Kommunikation und Kommunikationssysteme die vielen Marktteilnehmer nun noch besser für beide Seiten gewinnbringend miteinander tauschen und ihre Grenznutzen angleichen können.

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